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U23-Trainer Marc Buchmann im Gespräch
Der Spielbetrieb des saarländischen Fußballverbandes ruht bereits seit Mitte Oktober. Durch die neuen Verordnungen ist nun auch der Trainingsbetrieb für den November untersagt. Davon betroffen ist auch unsere U23 in der Schröder-Liga Saar. Wir haben uns mit Trainer Marc Buchmann über die aktuelle Situation und die Auswirkungen der Saisonunterbrechung unterhalten.
Hallo Marc, in dieser Zeit lautet die erste Frage natürlich: Wie geht’s dir?
Hallo. Danke, mir geht’s gut. Auch wenn die aktuelle Situation natürlich gewisse Herausforderungen mit sich bringt.
Der Saarländische Fußballverband hat den Spielbetrieb zunächst für zwei Wochen unterbrochen, jetzt ist der Amateurfußball durch die Corona-Maßnahmen für den gesamten November ausgesetzt worden. Ihr seid quasi in Zwangspause – wie geht ihr als Team damit um?
Wir als Trainer und auch die Spieler hätten schon gerne weitergespielt und wären lieber im Spielrhythmus geblieben. Aber wenn die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie beitragen, dann ist die Unterbrechung natürlich absolut nachvollziehbar. Wir müssen jetzt einfach versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.
Aber nicht erst mit dieser Saisonunterbrechung ist Corona ein Thema, sondern bereits seit Saisonbeginn…
Ja, das stimmt. Im Vergleich zu den Vorjahren sind wir die Vorbereitung auf die Saison auch komplett anders angegangen – die Jungs waren immerhin ein halbes Jahr ohne Fußball. Durch das Heimtraining konnte natürlich nicht alles kompensiert werden, was auf dem Fußballplatz trainiert wird. Auch körperlich galt es, die Spieler wieder auf ein gewisses Level zu bringen. Dementsprechend mussten wir das Training anpassen und gewissenhaft dosieren, um möglichst auch das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Trotzdem wurde seit September wieder Fußball gespielt. Ihr steht nach 9 Spielen mit 6 Punkten auf Tabellenplatz 15 der Schröder-Liga Saar – welches Fazit ziehst du bisher?
Die Ergebnisse in der Liga haben gezeigt, dass grundsätzlich jeder gegen jeden gewinnen kann. Unsere Leistungsspitzen waren gut. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können – auch mit erfahrenen Mannschaften in dieser Spielklasse. Jetzt kommt das „Aber“: Die Fehlerquote war einfach zu hoch. Wenn dir im Spiel vier grobe Fehler unterlaufen, ist das einfach zu viel. Wir haben in vielen Spielen über weite Strecken gut gespielt, uns aber dann immer wieder durch vermeidbare Fehler um den Lohn gebracht. Das müssen wir schnellstmöglich abstellen, denn letztendlich holen die Mannschaften die meisten Punkte, die die wenigsten Fehler machen.
Kommt unter dem Aspekt die Saisonunterbrechung vielleicht sogar gelegen?
Das würde ich so nicht sagen. Die Fehler haben nicht zwingend was mit der Form zu tun, sondern eher mit Cleverness und Erfahrung. Es geht darum über 90 Minuten in jeder Aktion konsequent zu bleiben. Das müssen vor allem die jungen Spieler für sich verinnerlichen. Da ist der Lerneffekt im Wettkampf einfach auch höher als im Trainingsbetrieb.
Natürlich ist es der Blick in die berühmte Glaskugel – aber wie denkst du, geht es weiter? Wird in diesem Jahr nochmal Fußball gespielt?
Das ist eine gute Frage. Wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickelt, weiß natürlich niemand. Auf der einen Seite kann es sein, dass sich die Situation bessert und wir im Dezember weitermachen können. Andererseits kommt jetzt die Krankheitszeit, da kann die Unterbrechung sicherlich auch verlängert werden. Dann wird es um die Frage gehen, ob und wie die Saison sinnvoll zu Ende gespielt werden kann. Wie auch immer: Für den Amateurfußball ist es wirklich ein fieses Kalenderjahr.
Jetzt ist ja auch der Trainingsbetrieb untersagt. Wie halten die Jungs sich jetzt fit?
Wir werden kurzfristig Heim-Trainingspläne für die Jungs entwickeln, damit wir einigermaßen spielfähig bleiben und nach dem Lock-Down nicht komplett bei Null starten. Wir müssen uns ja zunächst so vorbereiten, dass wir theoretisch im Dezember weitermachen könnten – auch wenn ungewiss ist, ob der Ball dann wieder rollt.